Welche aktuellen Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Asthma? Wie kann ich rausfinden, welche Behandlung zu meiner Erkrankung passt?
Noch immer zählt Asthma zu den unheilbaren Erkrankungen. Allerdings gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die das Ziel eines möglichst beschwerdefreien Krankheitsverlauf anpeilen. So können Betroffene auch mit Asthma ein stressfreies und möglichst unbeschwertes Leben führen. Neben der medikamentösen Therapie gibt es noch weitere Ansätze und Behandlungsmethoden, welche bei Asthma zielführend eingesetzt werden können. Betrachten wir die verschiedenen Möglichkeiten im Detail.
Ziel der Asthma Therapie ist eine so normal wie mögliche Teilnahme der Asthma-Patienten am alltäglichen Leben .
Die medikamentöse Asthmatherapie
Grundsätzlich teilen sich die Asthma-Medikamente in zwei Gruppen auf. Controller und Reliever:
- Controller sind Medikamente, welche über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen und welche dementsprechend langfristig positive Effekte erzielen.
- Reliever hingegen sind schnell wirksame Bedarfsmedikamente, welche bei einem akuten Asthma-Anfall genutzt werden können, um die Atemwege zu befreien.
In der Asthma-Therapie werden zwei verschiedene Gruppen von Medikamenten eingesetzt. Zum einen entzündungshemmende Medikamente auf Cortison-Basis und Medikamente zur Erweiterung der unteren Atemwege, welche sowohl mit kurzer als auch mit langer Wirksamkeit eingesetzt werden.
Entzündungshemmende Medikamente bei Asthma
Diese Medikamente wirken direkt gegen die bei Asthma chronische bronchiale Schleimhautentzündung. Sie müssen dauerhaft eingenommen werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Der wichtigste Wirkstoff dieser Medikamente ist Cortison, welches als Inhalationsmittel eingesetzt wird.
Diese sogenannten Asthmasprays sind in der Regel sehr gut verträglich und wirken direkt an der entzündeten Schleimhaut der Bronchen. Als grundlegender Einstieg in die Therapie werden zumeist schnell wirksame bronchienerweiternde Wirkstoffe und ein inhalatives Cortison eingesetzt.
Ist diese Therapieform bei stärkerem Asthma nicht mehr ausreichend, greifen die meisten Ärzte auf ein Kombinationspräparat aus einem langfristig wirkenden bronchienerweiternden Wirkstoff und einem Cortison. Auch hier gibt es unterschiedliche Kombinationen und Dosierungen.
Medikamente zur Erweiterung der Bronchien
Diese Medikamente können sowohl zur kurzfristigen und spontanen Entspannung der Bronchialmuskulatur eingesetzt werden und wirken unmittelbar und direkt bei akuter Luftnot. Zudem gibt es auch die langwirksamen Beta-2-Sympathomimetika, welche die Bronchien langfristig öffnen und vor allem dann eingesetzt werden, wenn die Behandlung mittels Cortison nicht mehr eine ausreichende Wirkung zeigt.
Inhalationssysteme zur Asthma-Behandlung
Zur Behandlung der verschiedenen Atemwegserkrankungen werden in der Regel verschiedene Inhalationssysteme eingesetzt, welche einen unterschiedlichen Aufbau haben und dementsprechend unterschiedlich genutzt werden müssen. In der Regel werden die Systeme vom Arzt gemeinsam mit dem Patienten ausgewählt und dieser in der Nutzung der Systeme unterwiesen. Unterschieden wird zwischen:
- Dosieraerosolen,
- Pulverinhalatoren und
- Verneblern zur Feuchtinhalation.
Üblich bei der Asthma-Therapie sind vor allem die Dosieraerosole und die Pulverinhalatoren. Je nach Inhalationssystem müssen diese unterschiedlich eingesetzt werden.
- Dosieraerosol mit Spacer: Tiefes Einatmen über mehrere Atemzüge mit anschließendem Anhalten des Atems.
- Dosieraerosol ohne Spacer: Ein langsamer und sehr tiefer Atemzug mit anschließendem Anhalten des Atems.
- Pulverinhalator: Ein schnelles und tiefes Einatmen bei der Aktivierung des Inhalators und ein anschließendes Anhalten des Atems.
Nicht-medikamentöse Therapieformen bei Asthma
Asthmatiker können nicht nur durch Medikamente, sondern auch durch gezielte Übungen die Auswirkungen der Erkrankung verringern.
Vor allem der sogenannte Lungensport ist hierzu eine gute Wahl. Diese Therapieform richtet sich unter anderem an Menschen mit Asthma, aber auch an Menschen mit anderen Erkrankungen der Atemwege. Die Kombination aus sportlichen Übungen und Atemtherapie sorgt der Lungensport für eine Verbesserung des Lebensalltags und für eine deutliche Steigerung der individuellen Leistungsfähigkeit. Dabei werden die Übungen und deren Ausgestaltung individuell an jede Erkrankung und jeden Betroffenen angepasst.
Ist eine solche Therapie vom Arzt empfohlen, werden die Kosten für diese Trainingssitzungen von den Krankenkassen übernommen. Es finden sich in ganz Deutschland eine ganze Reihe von Einrichtungen (siehe Karte), welche diese Therapieform anbieten und somit die Lebensqualität der Betroffenen auf Dauer deutlich steigern können.