Ein Reliever ist ein Asthmamedikament, das bei einem akuten Anfall effektiv helfen kann. Innerhalb von rund drei bis zehn Minuten tritt die Wirkung des Notfallmedikaments ein. Was ein Reliever genau ist, was er kostet und wo Du ihn kaufen kannst, erfährst Du hier.
Was sind Asthma Reliever?
Ein Reliever ist ein Medikament, das zur Behandlung der Symptome von Asthma eingesetzt wird. Es handelt sich hierbei um ein so genanntes Bedarfsmedikament. Das bedeutet, dass Du den Reliever immer nur dann verwenden solltest, wenn Du unter einem akuten Asthmaanfall leidest. Das Notfallmedikament bewirkt, dass die akuten Beschwerden und Symptome schnell reduziert werden. Die Bezeichnung „Reliever“ leitet sich dabei von dem englischen „to relieve“ = „erleichtern“ ab.
Da es sich bei einem Reliever um ein Medikament handelt, das im Notfall zum Einsatz kommt, solltest Du einen Reliever immer griffbereit in Deiner Nähe haben. Häufig enthält dieses Bedarfsmedikament schnellwirkende Beta-2-Sympathomimetika.
Folgende schnellwirkende Beta-2-Sympathomimetika (SABA) werden bei Relievern eingesetzt:
- Fenoterol
- Reproterol
- Salbutamol
- Terbutalin
Beta-2-Sympathomimetika werden auch als Bronchodilatatoren bezeichnet. Denn Sie bewirken, dass innerhalb von weniger Minuten eine Entspannung in Deiner Bronchialmuskulatur eintritt. Diese verkrampft sich bei einem Asthmaanfall. Durch die Verwendung des Relievers kommt es zu einer Erweiterung in Deinen Atemwegen und Du bekommst wieder Luft. Die Wirkung des Notfallmedikaments hält ungefähr zwei bis sechs Stunden an.
Gibt es Alternativen zu Beta-2-Sympathomimetika?
Es gibt auch Reliever, bei denen keine Beta-2-Sympathomimetika eingesetzt werden. Alternative Arzneistoffe für das Notfallmedikament sind unter anderem:
- Theophyllin (kommt als Tropfen oder Lösung zum Einsatz)
- Inhalatives Anticholinergikum (Ipratropiumbromid)
- Inhalatives SABA in Kombination mit Anticholinergikum (Fenoterol + Ipratropium)
- nichtretardiertes orales Beta-2-Sympathomimetikum
- systemische Glucocotricosteroide
- inhalatives SABA in Kombination mit DNCG
Was kosten Reliever online?
Die Kosten für einen Reliever sind je nach Medikament und Wirkstoff unterschiedlich. Ein Ventolin Inhalator mit dem Wirkstoff Salbutamol kostet inklusive Rezeptgebühr und Versandkosten ungefähr 50 Euro. Der Inhalator Serevent, der ebenfalls den Wirkstoff Salbutamol enthält, kostet inklusive Rezeptgebühr und Versandkosten hingegen rund 118 Euro. Wenn Du Dich dazu entscheidest, einen Inhalator online zu bestellen, musst Du, je nach Modell und Wirkstoff, in der Regel mit 50 bis 130 Euro rechnen.
Wo kann ein Reliever online bestellt werden?
Du kannst Deinen Reliever online über lizenzierte Versand Apotheken bestellen. Um ein Rezept zu erhalten, musst Du einen Fragebogen ausfüllen. Dieser wird anschließend von einem EU-Arzt ausgewertet, der Dir daraufhin das Onlinerezept ausstellt.
Werden die Kosten für das Notfallmedikament von der Krankenkasse übernommen?
Im Normalfall übernimmt die Krankenkasse sowohl die Kosten für die Diagnose von Asthma als auch für die Behandlung. Wenn Du Dir nicht sicher bist, solltest Du im Vorfeld bei Deiner Krankenkasse nachfragen, ob die Kosten für das Notfallmedikament erstattet werden.
Welche Nebenwirkungen können durch die Verwendung eines Relievers auftreten?
Bei der Anwendung des Notfallmedikaments treten in der Regel nur selten Nebenwirkungen auf, da die Reliever direkt in der Lunge wirken. Es kann bei übermäßigem Gebrauch jedoch zu Nebenwirkungen wie Rachenraumentzündungen, Kopfschmerzen, Zittern Herzrasen oder Bluthochdruck kommen. Solange der Reliever nur bei Bedarf eingesetzt wird, ist er generell gut verträglich.
Für wen sind Reliever geeignet und welche Alternative gibt es?
Generell sind Reliever für jeden geeignet, der unter einem akuten Asthmaanfall leidet. Insbesondere im Kindesalter werden Reliever mit schnellwirkender Beta-2-Sympathomimetika verwendet.
Du solltest jedoch immer beachten, dass es sich bei einem Reliever lediglich um ein Bedarfsmedikament handelt. Das Asthmamedikament sollte ausschließlich in Notfällen eingesetzt werden. Denn Reliever haben keinen Einfluss darauf, die der Erkrankung zugrunde liegende Entzündung der Atemwege zu verbessern. Hierzu werden Langzeitmedikamente, die so genannten Controller, eingesetzt. Diese helfen dabei, die Asthmaanfälle auf Dauer zu reduzieren und die Symptome abzuschwächen. Reliever hingegen sind nicht zur Vorbeugung geeignet.
Quellen & weitere Literatur
- https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/asthma/grundlagen/index.html
- https://www.tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/asthma-bronchiale/asthma-behandlungsmethoden-2013034
- https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/was-ist-asthma/
- https://www.daab.de/atemwege/asthma/asthmawelt/
- https://www.deutschlandfunk.de/reportage-chronische-bronchitis-und-asthma.709.de.html?dram:article_id=88753